Montag, 04.06.2012

Heute Nacht ist die erste von zwei Propangasflaschen leer geworden und wir wechseln auf die zweite Flasche. Wir sind etwa bei der Hälfte unseres Urlaubs und hoffen, dass wir keinen Refill benötigen werden. Morgens steige ich bei Sonnenschein aus dem Camper, setze mich mit meinem Tee ans Seeufer und beobachte auf der anderen Seite eine Elchkuh und ihr Junges, wie sie im flachen Wasser herumstapfen. Mittags machen wir uns dann auf den Weg Richtung Haines Junction. Der Highway besteht aus sehr vielen Bodenwellen und manchmal fragt man sich, ob der Camperaufsatz gleich vom Truck abhebt... Etwa ab Burwash Landing wird die Straße jedoch zum anderen Extrem hin besser: kein Loch, keine Welle, nur noch super glatte Straße. Entlang Yukons größtem See, dem Kluane Lake, kommt man am Sheep Mountain Visitor Information Center vorbei. Hier lohnt sich ein Stop, um von der Terrasse des Centers aus die Schafe am Berghang zu beobachten. Außerdem bekommt man Infos für lange oder kurze Wanderwege. Wir entscheiden uns für einen kurzen, ca. 30 minütigen Weg, mit super Aussicht über den See: den Soldier Summit Trail. Hier wird auch auf Tafeln von der Entstehung des Alaska Highway erzählt. Aus Angst vor einem japanischen Angriff im Norden der USA während des zweiten Weltkriegs, zog die Armee diesen Highway (damals, den Fotos nach zu urteilen, eher ein matschiger Schotterweg) in einer Hauruck-Aktion und bei schlechtesten Wetterbedingungen und Eiseskälte hoch. Dadurch entstanden natürlich auch Konflikte mit den hier seit vielen Generationen lebenden First Nations. Der kurze, informative Pfad mit super Aussicht lohnt sich. Auf der Weiterfahrt sehen wir von weitem ein schwarzes Tier am Rand der Straße sitzen. Wir halten an und erkennen zuerst nur einen schwarzen Raben, doch etwas weiter im Gestrüpp fällt uns plöttzlich ein weiteres Tier auf. Wir glauben schon, einen Wolf gesehn zu haben, doch wir werden später herausfinden, dass es wohl viel wahrscheinlicher ein Kojote war. Gegen Abend kommen wir in Haines Junction an. Im hiesigen Visitor Center schauen wir uns einen kurzen Film über den Kluane National Park an, lassen uns Infos zum heutigen Campground und für ein paar kurze Wanderstrecken entlang der Route für morgen geben. Je weiter wir nach Süden kommen, desto öfter werden wir vor Bären gewarnt. Unsere Chancen, endlich einen zu sehen, steigen also.

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