Donnerstag, 07.06.2012

Am nächsten Morgen versuchen wir noch einige Überreste von Dyea zu erkunden, aber von dem Örtchen das ein paar Jahre im Goldrausch blühte und dann wieder verschwand, ist wirklich fast nichts mehr übrig. Wir fahren zum Einstieg des AB Mountain Trail, der uns auch gestern im Visitorcenter empfohlen wurde. Der Pfad geht steil hinauf und schlängelt sich wieder wunderschön den Berg hinauf, jedoch haben wir diesmal mit einem neuen Problem zu kämpfen: Stechmücken. Obwohl wir mit Autan eingekleistert sind und langärmlige Sachen sowie Kaputzen tragen, schwirren die Viecher ständig um uns herum. Stehenbleiben ist unmöglich, da der kleine Schwarm, den man hinter sich her zieht, dann sofort das Gesicht ansteuert. Trotz einiger tollen Aussichtsplätze und dem schönen Weg (auf dem man auch immer mal wieder den Touristen-Lärm aus Skagway hört, wie die Schiffshorne der Kreuzfahrtriesen oder die Rotorblätter der Ausflugshelikopter) müssen wir uns nach nur einer halben Stunde geschlagen geben. Es ist unmöglich, weiter zu gehen und wir laufen zügig zum Camper zurück. Also machen wir uns auf den Weg nach Carcross. Der Highway verläuft durch den Whitepass, entlang schneebedeckter Berge, an denen Wasserfälle voll Schmelzwasser herunterstürzen. Immer wieder kommen uns Touristenbusse entgegen, die die Skagway-Touristen sogar bis hier draußen karren. Wir passieren ein letztes mal die Grenze und sind wieder in Kanada. In Carcross schauen wir uns kurz das Visitor Center und den Generel Store an, aber auch hier sind viele Gebäude extra für die Touristen hergerichtet und das ist überhaupt nicht unser Ding. Wir fahren auf den zugehörigen privaten Campground der Montana Services Tankstelle, wo man auch ein paar Lebensmittel kaufen kann. Tanken sollte man sich wenn irgendwie möglich bis Whitehorse aufsparen, da es dort viel billiger sein wird als in Carcross. Der Campground ist nicht sehr sauber, die Waschräume erfüllen auch nicht mehr als ihren Zweck. Toilettenpapier bringt man sich besser selbst mit. Beim Kochen fällt uns auf, dass das Wasser hier nach Benzin riecht. Nach einer Diskussion mit dem Campgroundbesitzer und dem Testen von verschiedenen Wasserstellen auf dem Platz, finden wir uns irgendwann damit ab. Der Besitzer erzählt uns von der sehr teuren Wasseranlage, die ich jedoch nicht wirklich verstehe. Irgendwann nehmen wir den Geruch nicht mehr wahr, wobei ich nicht weiß ob er tatsächlich verschunden ist oder meine Nase sich einfach an den Geruch gewöhnt hat. Der Besitzer versichert mir noch, dass er ja selbst auch seit Jahren dieses Wasser trinkt, aber das ist nicht gerade überzeugend ;) Als Fazit kann man nur sagen, dass man etwas vorsichtig mit Wasseranschlüssen neben Tankstellen sein sollte.

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