Am nächsten Morgen versuchen wir noch einige Überreste von Dyea zu
erkunden, aber von dem Örtchen das ein paar Jahre im Goldrausch blühte
und dann wieder verschwand, ist wirklich fast nichts mehr übrig. Wir
fahren zum Einstieg des AB Mountain Trail, der uns auch gestern im
Visitorcenter empfohlen wurde. Der Pfad geht steil hinauf und
schlängelt sich wieder wunderschön den Berg hinauf, jedoch haben wir
diesmal mit einem neuen Problem zu kämpfen: Stechmücken. Obwohl wir mit
Autan eingekleistert sind und langärmlige Sachen sowie Kaputzen tragen,
schwirren die Viecher ständig um uns herum. Stehenbleiben ist
unmöglich, da der kleine Schwarm, den man hinter sich her zieht, dann
sofort das Gesicht ansteuert. Trotz einiger tollen Aussichtsplätze und
dem schönen Weg (auf dem man auch immer mal wieder den Touristen-Lärm
aus Skagway hört, wie die Schiffshorne der Kreuzfahrtriesen oder die
Rotorblätter der Ausflugshelikopter) müssen wir uns nach nur einer
halben Stunde geschlagen geben. Es ist unmöglich, weiter zu gehen und
wir laufen zügig zum Camper zurück. Also machen wir uns auf den Weg nach
Carcross. Der Highway verläuft durch den Whitepass, entlang
schneebedeckter Berge, an denen Wasserfälle voll Schmelzwasser
herunterstürzen. Immer wieder kommen uns Touristenbusse entgegen, die
die Skagway-Touristen sogar bis hier draußen karren. Wir passieren
ein letztes mal die Grenze und sind wieder in Kanada. In Carcross
schauen wir uns kurz das Visitor Center und den Generel Store an, aber
auch hier sind viele Gebäude extra für die Touristen hergerichtet und
das ist überhaupt nicht unser Ding. Wir fahren auf den zugehörigen
privaten Campground der Montana Services Tankstelle, wo man auch ein paar
Lebensmittel kaufen kann. Tanken sollte man sich wenn irgendwie möglich bis Whitehorse aufsparen, da es dort viel billiger sein wird als in Carcross. Der Campground ist nicht sehr sauber, die
Waschräume erfüllen auch nicht mehr als ihren Zweck. Toilettenpapier
bringt man sich besser selbst mit. Beim Kochen fällt uns auf, dass das
Wasser hier nach Benzin riecht. Nach einer Diskussion mit dem
Campgroundbesitzer und dem Testen von verschiedenen Wasserstellen auf
dem Platz, finden wir uns irgendwann damit ab. Der Besitzer erzählt uns
von der sehr teuren Wasseranlage, die ich jedoch nicht wirklich
verstehe. Irgendwann nehmen wir den Geruch nicht mehr wahr, wobei ich
nicht weiß ob er tatsächlich verschunden ist oder meine Nase sich
einfach an den Geruch gewöhnt hat. Der Besitzer versichert mir noch,
dass er ja selbst auch seit Jahren dieses Wasser trinkt, aber das ist
nicht gerade überzeugend ;) Als Fazit kann man nur sagen, dass man etwas
vorsichtig mit Wasseranschlüssen neben Tankstellen sein sollte.
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