Mittwoch, 06.06.2012

Vormittags machen wir uns auf zum Fährhafen. Obwohl wir überall gelesen haben, dass man mehre Tage im Vorraus reservieren soll, bekommen wir noch locker einen Platz nach Skagway. Wahrscheinlich sind wir noch recht früh in der Saison und nach Skagway ist die Fähre angeblich leerer als nach Juneau runter. Beim Bezahlen fällt uns jedoch die Kinnlade runter. Im Reiseführer stand, dass die Fähre ca. 30 Dollar kostet. Das wäre aber der Preis für eine Person gewesen. Wir Zahlen für zwei Personen und den Camper 141 USD! Bis zur Abfahrt der Fähre (täglich einmal um ca. 12 Uhr) haben wir noch eine Stunde Zeit und so fahren wir zum nahgelegenen Chilkat River, der Ort an dem die netten Touristen gestern die Bären gesehen haben. Heute sind leider nur einige Ausflugsgruppen hier und auch die Tageszeit ist ungünstig um Bären zu beobachten. Stattdessen kann man hier aber einige Weißkopfseeadler sehen. Dann müssen wir zurück zur Fähre. Bis alle aus- und eingsteigen sind und alles verladen ist, vergeht nochmal etwa eine Stunde. Das Wetter ist super und wir genießen auf der etwa einstündigen Fahrt die Sonne. Als wir uns dem Hafen von Skagway nähern, sehen wir 4 riesige Kreuzfahrtschiffe ankern. Wir bestaunen die großen Schiffe, ohne zu ahnen, was das für den kleinen Ort Skagway bedeutet. Als wir von der Fähre fahren, sind wir wie geschockt: Nach 10 Tagen Roadtrip in nur schwach besiedelten Gebieten kommen wir nach Skagway, in das sich jeden Morgen Unmengen an Touristen aus mehrere Kreuzfahrtschiffen ergießen. Die Stadt ist unfassbar überlaufen und ähnelt einem Gold-Rush-Disney-Land zur Hochsaison. Wir ärgern uns uneimlich, dass wir nicht zwei Nächte im schönen Haines geblieben sind. Wir versuchen, irgendwo in einer Seitenstraße einen Parkplatz zu finden und bahnen uns dann den Weg durch die Menschen zum Visitorcenter, um hier einen kurzen Film über den Goldrush zu schauen und die genervten Mitarbeiter nach einem Campground zu fragen. Wir bekommen die Auskunft, dass es hier in Skagway jeden Tag so abläuft, dass morgens um 8 die Kreuzfahrtschife anlegen, und bis Abends um 9, 10 Uhr die Anzahl der Menschen nicht abnimmt. Wir fahren aus dem Ort raus, in Richtung Dyae, einem ehemaligen Nachbarort. Es ist erst etwa 15 Uhr und so laufen wir noch ein bisschen den Chilkoot Trail entlang. Der Chilkoot Trail ist ein mehrtägiger Wanderweg, den in Gold-Rausch Zeiten die völligst verrückten Stampeders nahmen, in der Hoffnung, am Ende die Goldnuggets vom Boden auflesen zu können und stattdessen auf dem gefährlichen und anstrengenden Weg oftmals ihr Leben verloren. Das kurze Stück das wir gehen ist heute ein wirklich super schöner Wanderweg, der sich durch den Wald schlängelt, über Steine, Baumwurzeln und Bäche. Danach fahren wir auf den staatlichen Campground. Er ist etwas dunkel gelegen, unter Bäumen. Abends werden wir von den Campguards nochmal vor Bären gewarnt.

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