Mittwoch, 30.05.2012

Heute werden wir nicht viel fahren, und statt dessen schauen wir uns Dawson City etwas genauer an. Ende des 18. Jahrhunderts war Dawson City DAS Ziel für alle Stampeders, also all die wahnsinnigen Goldsucher die dachten, die Nuggets liegen hier im Flussbett rum und man braucht sie nur aufzuheben. Wir fahren ein Stück die Bonanza Creek Road entlang, und schauen uns hier einige Überbleibsel aus der Gold Rush Zeit an, wie zum Bsp. die Dredge #4. Das ist eine riesige Maschine aus Holz und Metall, die damals unmengen Schlamm umgewälzt hat auf der Suche nach Gold. Durch Wasser-Spül- und -Rütteltechniken wurde dabei das Gold aus den Schlamm herausgefiltert. Das ganze kann man sich bei einer Führung durch die Dredge anschaun, die heute sozusagen als begehbares Museum dient. Sehr beeindruckend. Motiviert von der Geschichte über das Goldschürfen leihen wir uns Schaufel und Pfanne und versuchen selbst unser Glück beim Goldwaschen- leider ohne Erfolg. Entlang der Straße sieht man auch wenige Bagger und Förderbänder, hier wird also tatsächlich noch heute nach Gold gesucht. Mittags schauen wir dann bei einer kleinen Führung noch den Ort selbst an. Obwohl Dawson City ja nicht mal 150 Jahre alt, sind die Locals sehr stolz auf die Gold Rush Geschichte, und es ist wirklich interressant sich anzuhören, auf welchen Wegen versucht wurde, mit Hife des Goldes Geld zu machen. Beispielsweise wurde durch das "Mining the miners" Geld gemacht, also verschiedene Unterhaltungsetablissements für die Minenarbeiter, bis hin zu der Idee, die hiesige Bank zu überzeugen, dass sie einen neuen Fußboden bräuchte, wobei in den Ritzen der Holzdielen so viele Goldkrümel lagen, dass das sicher auch ein lohnendes Geschäft war. Die Stadt war damals viel größer als heute, und viele Häuser, um die sich niemand mehr kümmert, kippen und verfallen einfach. Das Kippen der Häuser liegt am Tauen des Permafrostbodens. Jeden Sommer taut die obere Schicht des Bodens, und die Häuser müssen dann alle wieder neu ausgrichtet werden. Aus diesem Grund gibt es auch in Dawson (und auch auf vielen Highways) keinen festen Straßenbelag, der würde sonst nur aufreißen. Abends gehen wir nochmal Einkaufen und tanken, und fahren dann mit der Fähre (kostenlos, fährt 24h, ständig hin und her), über den Yukon. Der Vorteil ist dabei, dass wir dann am nächsten Morgen ohne erst an der Fähre anstehen zu müssen, auf den Top-of-the-World Highway starten können. Im Nachhinein denke ich aber, dass wir noch so früh in der Saison sind, dass es wahrscheinl keinen Andrang an der Fähre gab, aber wer im Juli, August unterwegs ist, für den könnte sich das sicher lohnen. Wir übernachten auf unserem ersten staatlichen Campground, direkt am Yukon-Ufer. Prinzipiell liegen die staatlichen Campgrounds viel schöner gelegen in der Natur als die privaten, und sie kosten generell meist 12 Dollar. Abends streunt ein Fuchs um den Camper.

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